Was ist das Naturrecht/Naturgesetz?

Inhaltsverzeichnis

Das Naturgesetz beschreibt universelle moralische und ethische Prinzipien, die sich aus der Natur des Menschen und der Natur unserer Welt ergeben. Der Begriff Naturrecht oder Naturgesetz wurde in diesem Zusammenhang bereits von Aristoteles oder Aquin diskutiert. Dieses Konzept über die Mechanismen unserer Realität wird auch als Natural Law, Gesetz der Moral, kosmisches Gesetz, universelles Gesetz, göttliche Ordnung oder spirituelles Gesetz bezeichnet. Es wird ebenso mit dem Gesetz von Ursache und Wirkung, der Goldenen Regel, Karma und vielen anderen Bezeichnungen in Verbindung gebracht.

Das Naturgesetz beschreibt im Wesentlichen die Verhaltensmechanismen des menschlichen Zusammenlebens in dieser Welt. Es ist ein Sammelbegriff für die rein objektiven und universellen Gesetzmäßigkeiten, die das menschliche Handeln in all seinen Konsequenzen umfassen. Das Naturrecht regelt das kollektive Zusammenleben aller Menschen auf dieser Erde und beschreibt die unausweichlichen Folgen des menschlichen Verhaltens jedes Einzelnen.

Das Naturgesetz beschreibt jedoch nicht die Evolutionstheorie Darwins. Begriffe wie “Überleben des Stärkeren”, “Gesetz des Dschungels” oder die so genannte “natürliche Ordnung” der Natur beschreiben im Wesentlichen eine Welt, in der einer den anderen frisst. Mit Naturgesetz haben diese Begriffe und Wahrnehmungen nichts zu tun. Das Naturgesetz hat auch nichts mit den so genannten Naturwissenschaften zu tun. Auch wenn die Physik oder die Biologie als Teil der Naturwissenschaften versuchen, die natürlichen Phänomene unserer Welt zu beschreiben, so basiert die gesamte Naturwissenschaft in ihrer Beschreibungsform auf von Menschen gemachten Annahmen, wie z.B. der Urknalltheorie oder der Evolutionstheorie. Das Naturgesetz hingegen beschreibt universelle Wahrheiten und existiert unabhängig von menschengemachten Theorien oder Annahmen.

Allgemeine Bedeutung

Der Begriff Naturgesetz, Naturrecht oder natürliches Gesetz vereint die Worte Natur und Gesetz bzw. Recht.

Natürlich/Natur im Sinne von: Innewohnend und verankert in Realität und Natur und nicht von Menschen gemacht.

Gesetz im Sinne von: Ein bestehender Zustand, der bindend und unveränderlich ist. Eine Auswirkung, der man nicht entkommen kann und die durch nichts und niemanden veränderbar ist.

Das Naturgesetz beschreibt also die verbindlichen und unveränderlichen Gegebenheiten unserer Wirklichkeit, die unabhängig von den durch den Menschen künstlich geschaffenen Normen und Gesetzen existieren. Es beschreibt die Folgen unseres Denkens und Handelns, die davon abhängen, ob unser selbst gewähltes Verhalten moralisch oder unmoralisch ist. Obwohl wir den freien Willen haben, unser Verhalten zu bestimmen, sind wir nicht von den moralischen Konsequenzen unserer Entscheidungen abgeschnitten. Das Naturrecht ist eine Sammlung von Gesetzen, die im unsichtbaren oder nicht-physischen Bereich wirken. Sie können daher als okkulte oder verborgene Gesetze der Natur betrachtet werden. Diese Gesetze sind Teil der Struktur unserer Realität, ähnlich den Mechanismen, die wir in der Naturwissenschaft als Schwerkraft oder Elektromagnetismus bezeichnen.

Das Verständnis des Naturgesetzes ist kein Glaubenssystem und keine Religion. Die Wirkungsweise des Naturgesetzes kann durch ihre beobachtbaren, messbaren und wiederholbaren Effekte in der Welt erkannt und verstanden werden. In anderen Worten ist das Verständnis vom Naturgesetz in Wirklichkeit eine Wissenschaft der Moral, die keinen Glauben erfordert. Der Glaube oder die Ablehnung dieser Gesetze ist vollständig irrelevant, denn sie beschreiben die Architektur unserer Welt.

Erkenntnis durch Vernunft

Der Mensch kann das Naturgesetz aufgrund seiner Fähigkeit zur Vernunft und zur Reflexion über die natürliche Welt und die menschliche Natur erkennen. Menschen haben unabhängig von gesellschaftlichen Normen und politischen Gesetzen angeborene Rechte. Dabei ist ein Recht eine Handlung die anderen fühlenden Wesen keinen Schaden zufügt. Jede andere Handlung ist ein menschliches Fehlverhalten und verstößt gegen das Naturgesetz. Beispiele für solch ein Fehlverhalten ist Mord, Raub, Vergewaltigung, Diebstahl, Hausfriedensbruch, Zwang und absichtliches Lügen. All diese Beispiele können dabei als eine Form von Diebstahl zusammengefasst werden. Mord ist der Diebstahl von Leben. Raub ist der Diebstahl von fremdem Eigentum. Vergewaltigung ist der Diebstahl körperlicher Unversehrtheit. Hausfriedensbruch ist der Diebstahl von Sicherheit des individuellen Lebensraums. Zwang ist der Diebstahl der freiwilligen Entscheidung durch Gewalt oder Nötigung. Und bewusstes Lügen ist der Diebstahl von notwendigen Informationen, was die Entscheidungsfindung des Opfers negativ beeinflusst. Wendet man dieses Verständnis auf das menschliche Handeln an, so kann man in moralisches und unmoralisches Verhalten unterscheiden.

Prinzip der Gewaltlosigkeit

Das Prinzip der Gewaltlosigkeit ist eines der Grundprinzipien des Naturrechts. Es besagt, dass es moralisch falsch ist, Gewalt oder Aggression gegen andere anzuwenden. Der Mensch ist von Natur aus auf Wohlstand, Gemeinschaft und die Vermeidung von Leid ausgerichtet. Die Anwendung von Gewalt widerspricht diesen natürlichen Neigungen und der menschlichen Moral.

Menschen haben jedoch immer das natürliche Recht auf Selbstverteidigung, um sich vor Aggression und Gewalt zu schützen. Selbstverteidigung ist nicht und sollte niemals als Gewalt angesehen werden und ist ein angeborenes Recht aller fühlenden Wesen.

Universelle Gültigkeit

Jeder Mensch hat die gleichen natürlichen und angeborenen Rechte. Es gibt keine Ausnahmen. Kein Mensch hat das Recht, durch sein Handeln einem anderen Menschen wissentlich Schaden zuzufügen. Folglich kann auch niemand ein solches nicht existierendes “Recht” auf eine andere Person oder Gruppe übertragen, um auf magische Weise ein Fehlverhalten in ein “Recht” zu verwandeln. Das ist mit “Gleichheit vor dem Naturgesetz” gemeint.

Das Naturgesetz beruht auf dem Verständnis einer wahren objektiven Moral. Es besagt, dass der Unterschied zwischen richtigem und falschem menschlichen Verhalten rein objektiv betrachtet werden kann. Es beruht also nicht auf der subjektiven Wahrnehmung und Meinung von Menschen. Das Naturgesetz gilt für alle Menschen, unabhängig von Kultur, Zeit und Ort. Es ist nicht abhängig von menschlichen Gesetzen oder gesellschaftlichen Normen. Moralisches Verhalten an einem Ort zu einer Zeit ist moralisch an allen Orten und zu allen Zeiten. Unmoralisches Verhalten an einem Ort zu einer Zeit ist unmoralisch an allen Orten und zu allen Zeiten. An diese Gesetze zu glauben oder sie abzulehnen, ist völlig irrelevant. Denn sie beschreiben die Architektur unserer Wirklichkeit und sind unumgänglich.

Fazit

Das Naturrecht beschreibt die Folgen unseres Verhaltens als Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, den Unterschied zwischen moralischem und unmoralischem Verhalten zu kennen. Dieses Wissen ist von entscheidender Bedeutung für diejenigen, die in Freiheit und Frieden zusammenleben wollen.

Das Studium dieser Dynamik in der menschlichen Gesellschaft ist eine Wissenschaft von Ursache und Wirkung. Alle Lebewesen sind mit dem Recht auf Selbstbestimmung geboren und besitzen daher das natürliche Recht, ihren eigenen Willen auszuüben, um in Souveränität und frei von Gewalt oder Zwang zu leben. Diese Prinzipien und Rechte der menschlichen Freiheit bilden die Grundlage der Moral und werden durch die spirituellen Gesetze von Ursache und Wirkung geregelt. Alle Verstöße gegen diese Prinzipien sind Fehlhandlungen, die in direktem Widerspruch zu den produktiven, sich selbst ordnenden Dynamiken des Naturgesetzes stehen.

Auch wenn manche es versuchen, können diese Gesetze nicht umgangen, verändert oder verbogen werden, um sie den Launen oder Wünschen der Menschen anzupassen. Die Entscheidung, die Naturgesetze und die Souveränität anderer Wesen zu respektieren, steht im Einklang mit dem spirituellen Gesetz, und eine solche Entscheidung wird die Voraussetzungen dafür schaffen, dass sich Frieden in der Welt manifestieren kann.

Sich für Fehlverhalten in direkter Verletzung dieser Gesetze zu entscheiden, wird nur zu Chaos und Leid führen. Menschliches Verhalten als Ganzes wird unsere physische Realität formen. Entweder durch freiwillige Entscheidungen in Harmonie mit den Naturgesetzen zu handeln und damit den Zustand der Freiheit zu schaffen oder im Gegensatz zu den Naturgesetzen zu handeln und damit den Zustand der Sklaverei und des Chaos zu schaffen.

Das sind die universellen, moralischen, spirituellen Gesetze des Universums, die alle Menschen regieren.

Weiterführende Artikel dieser Serie:

Naturgesetz vs. Menschengemachte Gesetze

Die Dynamik des Naturgesetzes

Hast du Fragen und Anregungen?
Oder möchtest einfach auf dem aktuellsten Stand bleiben?

Ähnliche Artikel

Politik & Gesellschaft

Für viele ist das öffentliche Schulsystem ein unerschütterliches Konzept unserer Gesellschaft. Es wird als zentraler Ort der Sozialisierung, des Wissenserwerbs und der Förderung von Chancengleichheit angesehen. Unsere agoristische Analyse argumentiert jedoch, dass die staatlich kontrollierte Schulbildung in erster Linie als Instrument zur ideologischen Konditionierung dient und keine echte Bildung bietet. Dieser Artikel untersucht die Möglichkeiten […]

Mensch & Natur

In unserer heutigen Gesellschaft verteidigen die meisten Menschen nahezu reflexartig unsere demokratischen Systeme. Für sie ist die staatliche Ordnung der Preis für unsere sogenannte Zivilisation: Nach Jahrtausenden vermeintlicher Barbarei und Chaos sollen etablierte Machtstrukturen und Gesetze den „wilden Menschen“ gezähmt und eine geordnete Gesellschaft ermöglicht haben. Im westlich-modernen Zivilisationsmythos gelten indigene Gemeinschaften deshalb oft als […]

Künstliche Intelligenz (KI) hat sich im 21. Jahrhundert von einer theoretischen Vision zu einer prägenden Kraft unserer Zeit entwickelt. Sie durchdringt nahezu alle Lebensbereiche – von Medizin, Bildung und Industrie über Kommunikation und Mobilität bis hin zu kreativen Prozessen. KI-Systeme analysieren in Sekundenschnelle riesige Datenmengen, treffen selbstständig Entscheidungen und eröffnen neue Möglichkeiten, die weit über […]

Politik & Gesellschaft

Die politische Strategie des „Teile und Herrsche“ – oder historisch besser bekannt unter dem lateinischen Ausdruck „Divide et impera“ – ist wahrscheinlich so alt wie der organisierte Wille verschiedener Individuen, über den Rest der Menschheit zu herrschen. Die Idee dahinter beschreibt im Wesentlichen die Anwendung verschiedener Taktiken, um ein Volk oder eine Gruppe von Menschen […]